Der Dichter Theodor Fontane hat dem Ort Glindow in seinen „Wanderungen durch die Mark Brandenburg“ ein eigenes Kapitel gewidmet und darin ausführlich über die Herstellung von Ziegeln geschrieben: „In Werder wird gegraben, gepflanzt, gepflückt – in Glindow wird gegraben, geformt, gebrannt.“
In Glindow werden Ziegel bis heute im Handstrichverfahren hergestellt. Dabei wird eine oben und unten offene, bis zu vier Ziegel fassende Rahmenform aus Holz benutzt. Am Arbeitstisch stehen sich meist zwei Ziegelstreicher gegenüber. Ein passendes Stück des aufbereiteten Tons wird in die gewässerte Holzform geworfen und in die Ecken gedrückt. Die Oberfläche wird durch das Abstreifen des überflüssigen Tons geglättet. Vom Trockenplatz werden die Ziegel in die einzelnen Kammern des Ringofens gestapelt. Das entzündete Feuer wandert nun kreisförmig von Kammer zu Kammer und ermöglicht so einen wirtschaftlichen Betrieb, zumal der Ringofen im Idealfall kontinuierlich befeuert wurde.
Von den einstmals 50 Ringöfen, die in Glindow existierten, ist der Ringofen der Glindower Ziegelei der einzige original erhaltene. Heute werden hier und in einem zweiten Ofen Ziegel für den denkmalpflegerischen Einsatz gefertigt.
Unmittelbar an der Ziegelei beginnen die „Glindower Alpen“ mit ihrem vielseitigen Naturlehrpfad. Diese können individuell oder in Begleitung eines Försters besichtigt werden.