Während der Winterzeit wurden bis zu 40 m³ Eis in dem nur 19 m² großen und fünf Meter hohen Ziegelsteinhaus eingelagert. Die teils unterirdische Bauweise, das doppelte 24 cm dicke Mauerwerk und die schattige Nordlage des Gebäudes sollten gewährleisten, dass die Eisvorräte das ganze Jahr über vorhielten.
Sobald das Eis der Havel eine Stärke von 10 cm erreichte, begann die mühevolle „Ernte“. Hierzu kamen spezielle Werkzeuge wie Eishobel, Eissäge, Eisaxt, Eishaken und Eiszange zum Einsatz. Diese Stücke können zum großen Teil in der Ausstellung im Eiskeller besichtigt werden. Die mit Haken ans Ufer geflößten Eisblöcke wurden mit Pferdefuhrwerken zum Eiskeller transportiert und dort durch eine Luke über eine „Eisrutsche“ in die Tiefe des Kellers hinabgelassen. Eine solche aus Eichenholz gefertigte Eisrutsche gehört zur musealen Ausstattung des Historischen Eiskellers.
Die sorgfältig auf Holzstämmen übereinandergeschichteten Eisblöcke wurden, damit sie zusammenfroren, schließlich mit Salzwasser übergossen und zur optimalen Isolierung oben, unten und an den Seiten mit Stroh bedeckt.
Der Eiskeller ist von April bis Oktober zu besichtigen.